31. Juli 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das letzte Wochenende war kein leichtes für den 16-jährigen Loris Prattes. Doch schon geht es weiter. Denn der Renault Clio Cup Central Europe macht am kommenden Wochenende vom 4. bis 6. August auf dem traditionsreichen Nürburgring halt. Gefahren wird auf der 3.629 Meter langen Sprintstrecke, die aufgrund ihrer schnellen Kurven eine weitere Herausforderung im Kalender des Pfälzers darstellt. Doch zunächst galt es für den Youngster, das vergangene Wochenende auf dem Dünenkurs der niederländischen Nordseeküste in Zandvoort zu verarbeiten. Am Dienstag vor dem offiziellen Rennwochenende schlug Loris Prattes mit seinem Renault Clio bei Tempo 160 km/h in eine der kräftigen Betonwände ein. Sein erster Ausritt in seiner noch jungen Karriere. Gleichzeitig keine kleine Sache. Schließlich fährt in den darauffolgenden Runden, teilweise sogar in den nächsten Rennen, dieses Erlebnis im Auto mit und muss erst einmal mental verdaut werden. Obwohl es von außen den Anschein hatte, dass ihm das schon sehr gut gelungen war, zog sich Loris mit seinem Vater und Bruder gemeinsam in die Berge Österreichs zurück. „Das war eine tolle Idee meiner Eltern. Ich konnte mich zurückziehen und im Kreise der Familie in aller Ruhe über das in Zandvoort Erlebte nachdenken. Der Unfall hat mich vielleicht bis Samstag noch beschäftigt. Danach war ich wieder voll im Racing-Modus. Doch nachdem ich mir meine Daten- und Videoaufzeichnungen angesehen habe, ärgere ich mich ein wenig, dass ich aus dem Wochenende nicht mehr gemacht habe. Zumindest wäre mehr drin gewesen“, ließ der Neuhemsbacher das Geschehen Revue passieren. Dennoch kann der Youngster mit seinem Abschneiden insgesamt in dieser Saison recht zufrieden sein. Wertvolle Meisterschaftspunkte konnte er bereits für sich verbuchen, sodass er nach vier der insgesamt sieben Rennwochenenden auf einem gesamt dreizehnten Platz steht. In der Rookie-Meisterschaft, also der Meisterschaft, die unter den Fahrern ausgetragen wird, die zum ersten Mal im Auto sitzen, liegt der Schüler auf dem fünften Platz. Keine schlechten Voraussetzungen für die letzten drei Rennwochenenden des Jahres.
Wenn am kommenden Wochenende die Motoren der 1,6-Liter-Maschinen gestartet werden, kann Loris Prattes auf seine ersten Erfahrungen mit dem Nürburgring bereits zurückgreifen. Und so erklärte er: „Der Nürburgring kann ja in verschiedenen Kursen gefahren werden. Ich habe dort bereits auf der Grand-Prix-Variante mit 5.148 Metern Länge erste Erfahrungen sammeln können. Wir werden zwar die Sprint-Variante mit 3.629 Metern Länge fahren, doch die Umstellung stelle ich mir nicht besonders schwierig vor.“ Und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Schön, dass wir die Formel-1-Variante mit der Mercedes Arena und Schikane fahren.“ Dass die Strecke insgesamt jedoch nicht einfach zu fahren ist, ist auch dem Motorsport-Talent bekannt. Viele schnelle Kurven und Passagen legen eine Ähnlichkeit mit Zandvoort nahe. „Ich finde es klasse. Ich mag es, wenn es fahrerisch ein wenig kniffelig ist und auch der Mut dabei nicht zu kurz kommt“, sagte der Youngster und fügte hinzu: „Ich werde wieder 110 Prozent geben, meine Position finden und mich dann überraschen lassen, wo ich stehe.“ Und schob lachend hinterher: „Abwarten, was geht.“
Die Rennen auf dem Nürburgring in der Eifel finden vom 4. bis 6. August statt. Motorsportbegeisterte können sich die Rennen im Livestream über die Renault-Motorsport-Seiten im Internet sowie über den YouTube-Kanal des Renault Clio Cups anschauen.