13. Juni 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es war am vergangenen Wochenende alles andere als einfach für den sympathischen Loris Prattes aus Neuhemsbach. Wollte er doch den angereisten Steirer Fans im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters ein Rennen zeigen, das ganz nach seinem Geschmack verläuft. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt – doch dazu später mehr.
Die ADAC TCR Germany gastierte für ihren dritten Lauf der Saison 2018 auf dem Red Bull Ring. Für den im pfälzischen Neuhemsbach lebenden 17-jährigen Rookie die Gelegenheit, einen Großteil seiner Familie väterlicherseits zu einem tollen Motorsport-Wochenende nach Spielberg einzuladen. Tolle Rennen, die für eine gute Ausgangssituation in der Meisterschaft sorgen sollten, plante der Schüler im Vorfeld für sein Heimrennen ein.
Bereits die ersten beiden freien Trainings verliefen jedoch nicht nach seinem Geschmack. Über einen 16. und 12. Platz hinaus ging es für den weiß-roten Seat Cupra TCR mit der Startnummer 60 nicht. „Ich bin mir nicht sicher, woran es gelegen hat. Am Donnerstag konnten wir testen und die Zeiten sahen deutlich besser aus. Dabei fühlte ich mich eigentlich wohl. Der Seat lag von Anfang an gut auf dem Asphalt, doch die Zeit wollte einfach nicht purzeln“, sagte der Youngster. Das bekamen auch die eigens mit einem Reisebus angereisten Fans zu sehen, die auf den Tribünen und im Fahrerlager mit Fahnen und einem großen Fan-Banner für mächtig Unterstützung sorgten. „Soviel Aufmerksamkeit für mich machte mich schon ein bisschen verlegen. Ich bin doch nur ein Rookie. Aber für die Seele tat das sehr gut zu sehen, dass so viele Menschen an mich glauben“, sagte Loris Prattes sichtlich gerührt.
Das Zeittraining am späten Freitagnachmittag setzte sein kleines Tief fort. Nur die besten zwölf Fahrzeuge des Zeittrainings nehmen im Anschluss an einem zweiten Zeittraining teil. Ähnlich der Formel eins, wird dann im zweiten Zeittraining die tatsächliche Startaufstellung für das ersten Rennen ausgefahren. „Ich habe es einfach nicht hinbekommen den Peak meiner neuen Reifen optimal zu nutzen. Somit musste ich mich mit Platz 16 zufriedengeben. Eine Position, die überhaupt nicht nach meinem Geschmack war“, berichtete Loris Prattes.
In den beiden Rennen kam es dann für den 17-Jährigen ganz bitter. Bereits in der ersten Runde des ersten Rennens passierte das, was er an diesem Wochenende überhaupt nicht erleben wollte. Dazu sagte Loris: „Gerade an diesem Wochenende habe ich meinen Fokus ganz besonders hochgehalten und bereits im Zeittraining versucht, alles aus dem Auto herauszuholen. Auch der Start in das erste Rennen gelang mir sehr gut. Ich konnte in nur zwei Kurven bis auf Platz zwölf vorfahren, doch leider bekam ich in der dritten Kurve von einem Mitbewerber einen Schlag auf mein Heck, so dass ich in ein weiteres Fahrzeug abgedrängt wurde. Mein Seat war vorerst stark beschädigt. Vielen Dank an mein Team TOPCAR Sport um Teamchef Ronny Jost, die einen super Job gemacht haben und mir den Seat für das zweite Rennen wieder aufgebaut haben“.
Im zweiten Rennen lief es dann deutlich besser für den Youngster mit Steirer Wurzeln. „Der Start ist mir noch besser gelungen als der erste. Ich konnte gut mithalten und zu den ersten Überholungen ansetzen, als ich plötzlich mit meinen Bremsen Probleme bekam. Ich konnte keinen Bremsdruck aufbauen. Dadurch war es mir nicht möglich, die Geschwindigkeit und den Druck auf meine Mitbewerber aufrecht zu erhalten. Ich konnte nicht mehr angreifen oder anders gesagt: Ich konnte nur noch mitfahren“, sagte der Rookie, der damit in der Meisterschaft wichtige Punkte in der Steiermark liegen gelassen hat. Er fügt hinzu: „Es ärgert mich schon, dass ich ausgerechnet in meinem Heimrennen nicht das zeigen konnte, was wirklich in mir steckt. Doch als Rennfahrer habe ich gelernt, auch mit diesen Ereignissen umzugehen. Von daher: abhaken und nach vorne schauen“.
Für das nächste Rennen bleibt Loris Prattes und seinem Team TOPCAR Sport ein wenig Zeit, das vergangene Rennwochenende Revue passieren zu lassen. Nächster Stopp ist dann vom 3. bis 5. August der Nürburgring in der Eifel.