05. September 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Eine Achterbahn steht synonym für Geschwindigkeit, ein rasantes Auf und Ab, schnelle Kurven und zahlreiche Adrenalinkicks. Und für nicht motorsportbegeisterte Menschen steht eine Achterbahn ganz klassisch für eine Attraktion in einem Vergnügungspark oder auf einem Volksfest. Anders bei Motorsportfans. Da stehen all diese Synonyme für eine traditionsreiche Rennstrecke, auf der bereits vor 1900 die ersten Rennen stattgefunden haben: den Sachsenring.
Der 3.671 Meter lange Rundkurs zwischen Leipzig und Dresden erfüllt all diese Definitionen. Es ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, die mit zehn schnellen Links- und vier Rechtskurven, 10% Steigung und zusätzlichen 12,8% Gefälle für überdurchschnittliche Adrenalinkicks sorgt. Deshalb trägt diese Strecke auch den Spitznamen „Rollercoaster“. Vom 7. bis 9. September gastiert hier die „Liga der Supersportwagen“, in deren Rahmenprogramm der vorletzte Lauf in der ADAC TCR Germany Serie in dieser Saison ausgetragen wird.
Mit von der Partie: Loris Prattes. Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle steht seit kurzem für den 17-jährigen Nachwuchsrennfahrer aus Rheinland-Pfalz fest, dass er seinen Seat Cupra auch über die Sachsen-Achterbahn steuern kann. Lange sah es für den Rookie so aus, als würde der Ausfall eines Sponsors das Aus für seine restliche Saison in der ADAC TCR Germany Serie bedeuten. „Die Ungewissheit war absolut grauenhaft. Nicht zu wissen, ob und wie es für mich im Motorsport weitergeht, raubt einem den letzten Nerv. Umso unglaublicher war das Glücksgefühl, als ich erfuhr, dass wir die Saison doch fortsetzen können“, strahlte Loris Prattes. „Nur auf die Tests im Vorfeld müssen wir verzichten. So viel Budget hat es leider nicht in die Kasse gespült“, fügt er noch an.
Aber mit diesem Umstand musste Loris Prattes auch in Zandvoort schon zurechtkommen. „Dort kannte ich die Strecke wenigstens schon vom Renault Clio Cup und konnte auf die Erfahrungen aus dem Vorjahr zurückgreifen. Mit einem siebten Platz im Qualifying und einem vierten Startplatz im zweiten Rennen konnten mein Team und ich absolut zufrieden sein“, verkündete der Rookie stolz.
Der Sachsenring hält allerdings eine ganz spezielle Herausforderung für den Nachwuchsrennfahrer mit der Startnummer 60 parat: Auf dieser Strecke hat der Racer noch keinen einzigen Kilometer absolviert. „Tja, da heißt es dann wohl ran an die offiziellen Trainingssessions. Zweimal 30 Minuten. Mehr gibt es nicht. Dann muss ich die Strecke kennen, die Brems- und Einlenkpunkte abrufen können und meinen 350 PS starken Seat Cupra mit Höchstgeschwindigkeit so über die Strecke jagen, dass ich mich möglichst weit vorne platzieren kann. Sportlich – ich weiß. Aber das ist dann wohl der Adrenalinkick, den jede Achterbahn so mit sich bringt“, grinst Prattes. „Wir werden sehen, was am Wochenende so möglich ist. Klar gebe ich mein Bestes und hoffe natürlich, dass mir mein Team ein optimales Setup bereitstellen kann.“
Die beiden offiziellen Trainings starten für den 17-Jährigen am Freitag um 11.25 Uhr und 15.55 Uhr, bevor dann am 8. September ab 9 Uhr die Zeittrainings über die Startplätze in beiden Rennen entscheiden werden. Diese werden am Samstag um 12.30 Uhr und Sonntag um 14.45 Uhr auf Sport 1 sowie im Livestream auf adac.de/motorsport, der Facebook-Seite der ADAC TCR Germany und unter youtube.com/adac zu sehen sein.